Schülschauspiele

[466] Schülschauspiele, Dramen, bes. in lateinischer Sprache abgefaßt u. von den Schülern Gelehrter Schulen aufgeführt. Die Sitte kommt seit dem 15. Jahrh in Deutschland vor, wo man in Klosterschulen biblische Stücke od. auch Komödien des Terentius aufführte. Bes. herrschte diese Sitte in Augsburg, wo aber mehr erwachsene Schüler der Meistersänger agirten, wie es auch in Rußland gewöhnlich war. Im 16. Jahrh erschienen solche Schauspiele häufiger, verloren sich aber im 17. aus protestantischen Gymnasien, während sie sich in den katholischen, des in den Jesuitenschulen, bis in das 18., ja 19. Jahrh. erhielten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 466.
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