Scharlach [2]

[93] Scharlach (v. fr. Escarlat, Scharlachroth), 1) das höchste Roth, ein in das Gelbe fallendes Carmoisinroth. Über die Art, es mit Karmin u. Zinnsalz zu färben, s.u. Roth 2). Halb-S. besteht aus Cochenille u. Krapp od. ist mit letzterem allein gefärbt, er fällt mehr ins Blutrothe. Unter den [93] Mineralfarben ist Zinnober dem Scharlachroth am ähnlichsten. Der S. heißt auch holländischer S., weit ein Holländer Niklas Drebbel zuerst die Entdeckung machte, daß Königswasser, welches über das Zinn an Fensterscheiben herablief u. zufällig in ein Gefäß mit Cochenillenextract tröpfelte, denselben schön hochroth machte. Von seiner Entdeckung machte zuerst ein Färber in Leyden Cuffler (daher Cufflerscouleur) Gebrauch. Der venetianische od. französische S., ein dunkler, aus Kermes bereiteter S., welcher durch zugesetzte Alann seine Schattirungen erhält, ist das Coccum der Alten; 2) (Scarlatina), s. Scharlachfieber.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 93-94.
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