Schmelzofen

[317] Schmelzofen, 1) Ofen, worin Erze od. andere Dinge geschmolzen werden, vgl. Ofen 1) C). Sie sind von sehrverschiedener Einrichtung (vgl. Schmelzen), u. zerfallen im Allgemeinen in Schacht-, Reverberir-, Tiegelöfen u. Schmelzherde (s.d.a.). Der wesentlichste Theil des S-s ist der Herd, der untere Theil desselben, welcher mit Gestübe ausgeschlagen u. tiegelförmig ist. In dem Gestübe des Herdes ist eine Vertiefung (Gosse) gemacht, worin das geschmolzene Metall in die Spur läuft. Der S. wird durch mehre Ofenpfeiler gebildet, zwischen denen vorn die Futtermauer mit den dünnen Lichtwänden zu Befestigung des Ofens dienen. Hinten reicht der Hinterherd bis unter die Formmauer, vorn ist ein Sammlungsraum für das Geschmolzene, u. der Theil der Wand, welcher von Zeit zu Zeit durchstochen wird, um das Geschmolzene abzulassen, heißt Damm. 2) so v.w. Glasofen, s.u. Glas II. A) a); 3) Ofen, worin das Blaufarbenglas geschmolzen wird; 4) kleiner viereckiger Ofen von Backsteinen, worin das gemalte Glas beschmolzen wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 317.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: