Schottenmönche

[399] Schottenmönche (Schottenbrüder, Schotten). Als die Mehrzahl der englischen Kreuzfahrer durch Deutschland zog, fühlte man das Bedürfniß zu Besorgung von Herbergen, Spitälern, Gottesdienst etc. für dieselben ihrer Sprache kundige Geistliche zu haben u. zog eine Menge schottische, englische u. irische Benedictiner herüber, welche in Deutschland nach u. nach Klöster, so in Lamspring, Erfurt, Eichstädt, Würzburg, Kirchberg, Hanau, Memmingen, Augsburg, Nürnberg, Regensburg, Wien bezogen u. auch dann noch blieden, als der Zweck längst nicht mehr bestand. Nach der Reformation strebten die Schottenklöster den Katholicismus in England durch Missionen zu erhalten, schlossen sich offen der neuen Englischen Congregation an, bis von 1570 an alle Recrutirung in Schottland u. Irland ihnen abgeschnitten wurde u. sie sich zur Aufnahme deutscher Benedictiner genöthigt sahen. Von allen diesen Schottenklöstern Deutschlands steht nur noch das in Wien unter solchem Namen, ist jedoch ebenfalls beinahe ganz mit deutschen Benedictinern besetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 399.
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