Schwelen

[669] Schwelen, 1) ohne Flammen langsam verbrennen; 2) durch ein langsames Feuer etwas hervorbringen, namentlich Theer (s.d.), vgl. Pechsieden; 3) (Abbrennen, engl. Paring and burning), ein Verfahren zur Urbarmachung von Haideländereien. Die mit Haidekraut u. Gras bewachsenen Flächen werden erst mittelst eines Haideinstruments (Schälpflug) abgeschält (abgeplaggt), die Plaggen (s.d.) darauf zusammengesetzt, getrocknet u. dann zu Asche gebrannt, die Asche bei trocknem, windstillem Wetter über den Boden gestreut u. seicht untergepflügt. Diese Düngung ist jedoch für Getreidebau nicht lange nachhaltig; nach einigen Jahren verfällt der Boden wieder in Berasung. Das S. geschieht am meisten systematisch u. sorgfältig in England, doch wird es auch in Frankreich, Holland, dem nordwestlichen u. nördlichen Deutschland angewandt; dort ist es vorzugsweise die Veranlassung des Höhenrauchs (s.d.), vgl. Rasenbrennen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 669.
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