Segeltuch

[767] Segeltuch (Segelleinwand), gröbste Sorte der Leinwand, aus starkem Hanfgarn gewebt. Das leichtere S. heißt in Westphalen Schiertuch, dient zu kleinen Segeln, als Zeltleinwand etc.; 2) große Stücken starker grober Leinwand, 30–40 Fuß breit, 25 Fuß lang, mit welchen die Außenseite der Deiche bei heftigen Fluthen bedeckt wird, um sie gegen einen Durchbruch zu sichern. An allen vier Kanten ist das S. mit Tauen eingefaßt; an der oberen Kante sind Ringe, mittelst deren das S. an eingeschlagenen Pfählen befestigt wird; in die Ringe an der unteren Kante werden Gewichte gehängt, um das Tuch straff zu halten. Mittelst der Ösen an den beiden Seiten lassen sich mehre nebeneinander liegende Tücher verbinden.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 767.
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