Westphal

[133] Westphal, 1) Joachim, geb. 1510 (1511) in Hamburg; studirte in Wittenberg Theologie, wurde [133] Subrector an der Johannisschule in Hamburg, setzte aber nach zwei Jahren seine Studien in Wittenberg u. auf andern deutschen Universitäten fort; nachdem er dann eine Zeitlang in Wittenberg Vorlesungen gehalten hatte, wurde er 1541 Pastor zu St. Katharinen in Hamburg, dann Senior, 1571 Superintendent u. starb 16. Jan. 1574. Er bekämpfte mit Flacius die Adiaphoristen u. war bes. ein eifriger Vertheidiger der Lutherischen Abendmahlslehre gegen die Reformirten; er schr.: Farrago confusanearum et inter se dissidentium opinionum de coena Domini, Magdeburg 1552; Recta fides de coena Domini, ebd. 1553; Collectanea Augustini de coena Domini, Regensb. 1554; Defensio sanae et orthodoxae doctrinae de sacramentis, 1554; Adversus cujusdam sacramentarii (Calvins) falsam criminationem justa defensio, Frkf. 1555, u.a. 2) Georg Christian Erhard, geb. 1751 in Quedlinburg; wurde 1775 Lehrer am Gymnasium daselbst, dann Pfarrer an der Moritzkirche in Halberstadt u. starb 1808 als Consistorialrath u. Superintendent in Halle; er schr. außer einigen Predigtsammlungen, Porträts, Lpz. 1779–81, 2 Bde.; Edeswald, ebd. 1780, 2 Bde.; vollendete Wagners Übersetzung des Livius, Lemgo 1776–85, u. übersetzte den Valerius Maximus, ebd. 1780. 3) Johann Heinrich Christoph, geb. 1794 in Schwerin; studirte seit 1812 Mathematik u. Astronomie in Berlin, machte 1813 den Krieg als Freiwilliger u. Offizier mit, wurde dann Lehrer der Mathematik am Erziehungsinstitute zu Vechelde u. 1818 am Gymnasium in Danzig; er bereiste seit 1821 Italien, Ägypten u. Nubien u. starb 1831 auf dem Wege von Syrakus nach Palermo, unweit Termini; er schr.: Leben, Studium u. Schriften Joh. Hevelius, Königsb. 1820; Nic. Copernicus, Konst. 1822; Lehrbuch der Astronomie, Berl. 1822; Astrognosie, ebd. 1822; Logarithmische Tafeln, Königsb. 1822; Briefe aus Sicilien, Berl. 1825; Spaziergang durch Calabrien u. Apulien, Konst. 1828; Carta de contorni de Napoli, Rom 1820.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 133-134.
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