[143] Sirventes (Sirvendi), eigentlich Dienstgedichte, u. zwar ursprünglich geistliche, im Dienste der Heiligen u. namentlich der Heiligen Jungfrau, später auch weltliche, im Dienste der Fürsten, Damen etc. abgefaßt, Anfangs nur Lob, späterhin dagegen auch oft bittern Tadel enthaltend, sowohl gegen einzelne Personen als auch gegen ganze Stände (bes. den geistlichen) gerichtet, weshalb sie auch als politische Rügelieder gelten. Sie finden sich namentlich in den Poesien der Troubadours (s.d.) u. der nordfranzösischen Trouvères (Servantois), später auch bei den Italienern u. sind namentlich deshalb interessant, weil sie häufig sehr treue Gemälde der Sitten des 12. u. 13. Jahrh. enthalten.