Topas

[684] Topas (von den Alten nach der Insel Topazos im Rothen Meere, od. diese nach jenem benannt), krystallisirt in rhombischen Prismen mit verschiedenen Nebenformen; die Krystalle sind ein- od. aufgewachsen, zu Drusen vereinigt; vollkommen spaltbar parallel der geraden Endfläche, Bruch muschelig u. splitterig; specifisches Gewicht 3,4 bis 3,6; Härte 8; farblos, lichtgelb, reingelb, hyacinthroth, grün, bläulich, glasglänzend, durchsichtig bis durchscheinend; besteht aus kieselsaurer Thonerde, Fluoraluminium u. Fluorsilicium; vor dem Löthrohr unschmelzbar, in Säuren unlöslich. Er findet sich bes. im Granit, so zu Alabaschka bei Mursinsk u. bei Nertschinsk in Sibirien, im Ilmengebirge, Banffshire u. Aberdeenshire in Schottland, im Mayogebirge in Irland, bei Roznow in Mähren; ferner im Chloritschiefer von Boa Vista bei Villa Rica in Brasilien; auf Zinnerzlagerstätten bei Ehrenfriedersdorf u. Altenberg in Sachsen, Schlaggenwald in Böhmen, in Cornwall; endlich bildet der T. mit Quarz u. Turmalin eine eigenthümliche Gebirgsart, den Topasfels, welche im Schneckenstein bei Auerbach im Voigtlande vorkommt; auch als Geschiebe findet sich der T., bes. in Brasilien u. auf Ceylon. Die sächsischen u. böhmischen T-e sind meist weingelb od. farblos, die brasilianischen goldgelb, zuweilen röthlichgelb, die sibirischen bläulich ad. grünlich. Durch Glühen verlieren die T-e über 20 Procent ihres Gewichts u. verändern ihre Farbe; die sächsischen u. böhmischen werden farblos, die brasilianischen roth. Der T. ist ein geschätzter Edelstein, er dient zu verschiedenen Schmuckgegenständen, zu Ring- u. Nadelsteinen etc. Im Handel werden folgende Arten unterschieden: a) Brasilianischer T., von goldgelber, oft röthlicher Farbe, der gebrannte wird oft für Rubin ausgegeben; b) Brasilianischer Rubin, von rosenrother Farbe, wird unter allen T-en am höchsten bezahlt; c) Brasilianischer Sapphir, hellblau: d) Indischer T., safrangelb; c) Sibirischer T., ganz hellblau; f) Sächsischer T. (Schneckentopas), blaßweingelb; g) Wassertropfen, farblos. Unreine T-e dienen zum Schleifen anderer Edelsteine. Rauchtopas ist kein T., sondern Bergkrystall von rauchgrauer Farbe. Vgl. auch Edelsteine.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 684.
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