[133] Uiguren (Ost-Türken), den Türken (s.d.) verwandtes Volt in Hochasien; sie sind Muhammedaner, sehr fanatisch u. haben eine eigene, aus dem syrischen Estrangelo entlehnte Schrift. Indem man die U. früher fälschlich mit den Uguren der Byzantiner u. den Jugoren der russischen Geschichtschreiber verwechselte, glaubte man sie auch zu dem Finnischen Völkerstamme rechnen zu dürfen, obgleich schon Ruisbroeck sagt, daß ihre Sprache die Wurzel der türkischen u. romanischen sei, so wie auch Ulug-beg schon die Uigurische Sprache türkisch nennt, womit die von Abulghazi u. Ahmed ben Arabschah aufbewahrten Nachrichten übereinstimmen. Erst Klaproth (Über die Sprache u. Schrift der U., Berlin 1812, Paris 1823) hat indeß, namentlich aus chinesischen Quellen, bewiesen u. auch gegen I. I. Schmidt, welcher nach mongolischen Nachrichten die U. für Tibetaner hält, durchgeführt, daß die Uigurische Sprache wirtlich ein, u. zwar der älteste bekannte Dialekt der Türkischen Sprache (s.d.) ist. Wirklich haben auch neuere [133] Verfasser türkischer Grammatiken, wie Jaubert u. Davids, sich allenthalben auf die Uigurische Sprache zurückgelehnt u. schätzbare Materialien zu deren Kenntniß geliefert. Aus diesen ist sichtlich, daß sie viele Formen reiner u. voller, als das Osmanische, aufbewahrt, im Wesentlichen aber dieselben Wurzeln, dieselbe Wortbildung u. denselben Periodenbau hat. Ihre Schrift, aus welcher später die mongolische u. mandschuische hervorgegangen ist, ist aus der sabäischen entlehnt.