[604] Viole d'amour (spr. Wiol d'amuhr, Liebesgeige), Instrument von lieblichem Ton u. bes. zum Vortrag cantabler Sätze geeignet, unterscheidet sich äußerlich von der gewöhnlichen Bratsche durch größeres Corpus, höhere Zargen, breiteren Hals, Griffbret u. einen Steg, dem des Violoncells ähnlich, meist platten u. weniger ausgehöhlten u. gewölbten Boden, Sonst hatte die V. 12 bis 14 Saiten, darunter 6 od. 7 Darmsaiten, über dem Griffbrete ruhend, die tieferen drei mit Silberdraht[604] übersponnen, die übrigen Metallsaiten, welche an Stiften unter dem Saitenhalter angehängt, von hier aus unter dem Stege u. Griffbrete fortliefen u. in der Octave gestimmt, durch ihr Mitklingen den Ton verstärkten (Doppelgeige); später behielt man nur jene sieben Darmsaiten bei, welche man in g c g eingestrichen d g u. zweigestrichenes c, od. in g c e a eingestrichen d g u. zweigestrichenes c stimmte Neuerer Zeit hat Meyerbeer in seinen Hugenotten die V. wieder benutzt.
Adelung-1793: Viole (2), die · Viole (3), die · Viole (1), die · Bret-Viole, die · Nelken-Viole, die
Brockhaus-1911: Viole · Brend'amour
DamenConvLex-1834: Cour d'amour
Herder-1854: Wilhelm von Saint Amour · Amour
Meyers-1905: Viole [2] · Viole [1] · Vive l'amour · Parfait-amour · Brend'amour · Cembal d'amour · Cours d'amour
Pierer-1857: Viole [1] · Viole [2] · Cour d'amour · Amour [1] · Amour [2]