Xanthin

[449] Xanthin, 1) (Xanthikoxyd, Harnoxyd, harnige Säure), C10H4N4O4, ein Körper, welcher sich nach dem Entdecker Marcet nur in gewissen Harnsteinen, nach Scherer aber auch in normalem Menschenharn u. anderen thierischen Flüssigkeiten, auch bei Krankheiten in der Milz u. Leber des Menschen findet; rein dargestellt bildet es eine blaßgelbliche harte Masse, welche beim Reiben wachsglänzend wird; beim Erhitzen wird es ohne Schmelzen zersetzt u. entwickelt viel Blausäure; in Wasser ist es schwer löslich, in Alkohol u. Äther unlöslich; wird aus der alkalischen Lösung durch Kohlensäure gefällt u. durch unterchlorigsaures Natron entfärbt. Zur Darstellung des X. werden die Harnsteine in Kalilauge aufgelöst u. aus dem Filtrat das X. durch einen Strom von Kohlensäuregas niedergeschlagen; 2) der gelbe Farbstoff des Krapps, s.d.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 449.
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