Zenobĭa [1]

[576] Zenobĭa, 1) Gemahlin des armenischen Königs Rhadamistos, s.d. 2) Septimia, Gemahlin u. Mitregentin des palmyrenischen Königs Odenatus u. nach dessen Tode, 267 n.Chr., Regentin für ihre minderjährigen Söhne Herennianus u. Timolaus; weil sie von den Römern nicht anerkannt wurde, wird sie unter die Dreißig Tyrannen gerechnet, s.u. Palmyra 1). Sie zeichnete sich ebenso durch Schönheit u. Bildung, als durch Umsicht u. Tapferkeit aus u. erweiterte die Grenzen ihres Reiches bis Ägypten u. eroberte auch einen Theil Kleinasiens. Gegen sie zog der römische Kaiser Aurelianus, besiegte sie 272 bei Emesa u. belagerte sie in Palmyra; hier hart bedrängt, entfloh sie 273, wurde aber eingeholt u. gefangen. Der Kaiser bestrafte ihre Rathgeber, unter ihnen namentlich den Philosophen Longinos, sie selbst aber wurde in Rom im Triumph aufgeführt; darauf behandelte sie aber der Kaiser mit Achtung, gab ihr Ländereien bei Tibur (Hadriani villa, s.u. Hadrianus 1) u. verheirathete ihre Töchter. Ihre Nachkommen blühten noch am Ende des 4. Jahrh. in Rom.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 576.
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