Fräse

[845] Fräse, ein durch drehende Bewegung wirkendes stählernes Werkzeug der Metallarbeiter; es hat auf seiner Oberfläche mehr od. weniger grobe eingefeilte Einkerbungen, welche dem einfachen Feilenhiebe ähnlich sind. Die zwischen diesen Kerben stehenden spitzwinkeligen Kanten od. Schneiden lösen, wenn die F. schnell um ihre Achse gedreht wird, von dem Arbeitsstücke Späne ab. Die üblichste Gestalt der F-n ist die eines Cylinders od. einer kreisrunden Scheibe; die Kerben laufen dann entweder auf der ebenen Fläche radial, od. auf der Mantelfläche quer über; oft auch sind beide Flächen gekerbt. Scheibenförmige, nur auf der Randfläche gekerbte, dünne F-n nennt man auch wohl Schneidräder (vgl. Räderschneidzeug); dieselben ähneln in ihrer Gestalt u. Wirkung den Kreissägen. Scheibenförmige F-n mit Kerben auf der ebenen Grundfläche dienen zum Ebenen u. Glätten kleiner ebener Flächen; ist zugleich der Rand gekerbt, so kann man mit der F. rechtwinkelige Falze ausarbeiten; mit cylindrischen od. kegelförmigen F-n mit zur Achse parallelen Kerben auf der Mantelfläche kann man halbcylindrische od. conische Rinnen einarbeiten. Die nöthige schnelle Drehung ertheilt man der F. entweder durch die Drehbank od. in einer eigenen Fräsmaschine, s.u. Feilmaschine. Den F-n nahe stehen auch die Fräser, so v.w. Senker, s. Senken 5). Der Fräsbohrer ist nach Art des Schneidzirkels, eines Stangenzirkels, dessen bewegliche Spitze durch eine messerartige od. grabstichelförmige Schneide ersetzt ist, gebaut, wird mittels der Bohrkurbel umgedreht u. dient zum Einschneiden concentrischer schmaler Furchen rings um ein im Mittelpunkte vorhandenes Loch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 845.
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