[225] Rjäsan-Uralsker E.-G.1 Die Stammbahn der Gesellschaft war die Rjäsan-Koslow-Bahn, eine der ertragreichsten Bahnen Rußlands. In 2 Punkten war die Verwaltung dieser Bahn freier als die der meisten übrigen Bahnen, nämlich in der Feststellung der Tarife und darin, daß der Staat an dem Reingewinn des Unternehmens keinen Anteil hatte. 1891 leitete das Finanzministerium auf eine Abänderung dieser Bestimmungen abzielende Verhandlungen ein, die die R. vor die Entscheidung stellte, entweder die Vorrechte aufzugeben oder am 12. März 1895 verstaatlicht zu werden. Die Rjäsan-Koslow-Bahn wählte Ersteres. Der kaiserliche Befehl vom 11. Januar 1892 regelte sodann die Verhältnisse neu. Hierbei wurde die Gesellschaft in R. umbenannt. Sie erhielt die Staatsbahn Koslow-Ssaratow (423 Werst) in Pacht, ferner wurde ihr der Bau mehrerer Bahnen sowohl im europäischen als auch im asiatischen Rußland übertragen.
Die Konzessionsdauer endet am 5. September 1947 das Auskaufsrecht des Staates tritt am 1. Januar 1917 in Kraft.[225]
Der R. gehören folgende Linien:
Das Gesamtnetz der Gesellschaft umfaßte Ende 1914 4124 Werst (= 4400 km). Vollspurbahnen 3656 Werst (= 3900 km), davon 587 Werst (= 626 km) 2gleisige Strecken und 468 Werst (= 499 km) Schmalspurbahnen.
Das Gesellschaftskapital bestand Ende 1910 aus:
vom Staate garantierten | |
Aktien | 7,400.494 Rubel |
vom Staate garantierten | |
Obligationen | 339,284.428 Rubel |
dazu das Anlagekapital der | |
Staatsbahn Koslow- | |
Ssaratow | 68,496.004 Rubel |
sonstigen staatlichen | |
Baudarlehen | 182.589 Rubel |
Befördert wurden:
1910 | 1913 | 1914 | |
Personen | 6∙0 | 6∙7 | 7∙2 Mill. |
Güter | 670∙7 | 618∙2 | 647∙9 Mill. Pud. |
Mertens.
1 | Über die Entstehungsgeschichte der großen Privatbahngruppen vgl. Russische Eisenbahnen. Geschichte (I), Finanzierung (II). |
Buchempfehlung
»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
72 Seiten, 4.80 Euro