[295] Säntisbahn, 1903 konzessionierte Schmalspurbahn von Appenzell auf den Gipfel des Säntis (2500 m), auf dem vor 50 Jahren die erste meteorologische Hochgebirgsstation der Welt errichtet wurde. 1910 wurde die Konzession dahin abgeändert, daß der Gesellschaft der S. gestattet wurde, die Bahn in 4 Sektionen (Talstrecke Appenzell-Wasserauen und Bergstrecken Wasserauen-Seealp, Seealp-Mäglisalp, Mäglisalp-Säntis) in Betrieb zu setzen.
Die erste Teilstrecke Appenzell-Wasserauen (6∙2 km) wurde Juli 1912 für den Personenverkehr und im Jahre 1913 für den Güterverkehr[295] eröffnet. Der Betrieb wird auch im Winter fortgeführt.
Die Bahn hat die Meterspur und Höchststeigungen von 30‰. Der elektrische Strom für den Betrieb wird vom Elektrizitätswerk Appenzell bezogen und in einem der Bahn gehörigen Unterwerk aus Drehstrom von 6000 Volt Spannung, 50 Perioden, in Gleichstrom von 1000 Volt Fahrdrahtspannung umgewandelt. Je 2 Motoren haben Serienschaltung, jeder Motor 65 PS.
Das Anlagekapital für die eröffnete Teilstrecke beträgt 1∙3 Mill. Fr.
Rücksichtlich der Bergstrecke von Wasserauen zum Gipfel (9∙6 km) ist späterer Entscheidung vorbehalten, ob die Linie streckenweise als Zahnbahn oder als Bergaufzug hergestellt werden soll. Für diesen Teil der Bahn waren bis 1916 weder technische noch finanzielle Vorlagen eingereicht worden, und dürfte die Ausführung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten sein.