Stiftungen

[223] Stiftungen für Eisenbahnbedienstete, durch freiwillige Liebestätigkeit geschaffene Fonds, aus deren Erträgnissen die Unterstützung und Pflege hilfsbedürftiger Eisenbahnbediensteter sowie ihrer Familienangehörigen, von Witwen und Waisen, die Gewährung von Stipendien für Ausstattungen, die Erhaltung von Erholungs- und Erziehungsheimen u.s.w. erfolgt.

In Österreich ist in erster Linie der österreichische Eisenbahnunterstützungsfonds zu erwähnen (1875 gegründet und von einem Kuratorium verwaltet). Die Zinsen werden alljährlich an hilfsbedürftige, dienstuntauglich gewordene Bedienstete österreichischer Bahnen, die keine Ruhegenüsse beziehen, sowie an ihre Witwen und Waisen verteilt.

Zu nennen ist ferner der Jubiläumsfonds, der anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn zur Unterstützung ihrer Diener, deren Witwen und Waisen gegründet wurde (Gründungsfonds 400.000 K); die Schönerer-Stiftung zur Unterstützung nichtaktiver Eisenbahnbediensteter, die auf den österreichischen Linien der Südbahn, der vormaligen Kaiser-Franz-Josefs-Bahn und Kaiserin-Elisabeth-Bahn zur Zeit ihres Ausscheidens in Dienst gestanden haben; die Kaiser-Jubiläumsstiftung für Kinder von Bediensteten der österreichischen Staatsbahnen (Vermögen etwa 430.000 K), die bisher aus ihren Mitteln die Kosten der Entsendung der rekonvaleszenten Kinder in Erholungsheime bestritten hat u.s.w.

Zu nennen sind ferner das Kaiser-Franz-Josef-Jubiläums-Kinderasyl in Feldsberg (Stiftung der verstaatlichten Kaiser-Ferdinands-Nordbahn), die Czediksche Heiratsausstattungsstiftung für Töchter von Bediensteten der österreichischen Staatbahnen, die Czediksche Stiftung für Eisenbahninvaliden, die Kurstipendienstiftung des Österreichischen Eisenbahnbeamtenvereins u.s.w. Der anfangs 1917 verstorbene Ministerialrat v. Bram, Generalbetriebsdirektor der ungarischen Linien der Südbahn, hat den Betrag von 1,000.000 K für eine S. zu gunsten von Bediensteten der Südbahn hinterlassen.[223]

In Preußen ist die im Jahre 1902 gegründete S. »Eisenbahntöchterhort« zu nennen (vgl. Bd. VIII, S. 334).

Vgl. auch Art. Beamtenvereine.


In Amerika ist insbesondere das durch eine großartige Stiftung des Eisenbahnkönigs Cornelius Vanderbilt geschaffene, 1887 eröffnete Heimatshaus in New-York zu erwähnen (Railroad Mens Building). Es umfaßt Gesellschafts-, Lese-, Musikzimmer, einen Saal für Vorlesungen, Bibliothek, Turnsäle, Bäder, Frühstücksräume, Schlafzimmer für Beamte, die sich vorübergehend in New-York aufhalten, u.s.w.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 9. Berlin, Wien 1921, S. 223-224.
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