Copieren. ( Zeichnende Künste ) Ein Werk der zeichnenden Künste, welches ein andrer verfertiget hat, genau nachmachen. Das Copiren der besten Werke ist eine Uebung, welche man angehenden Künstlern auf das Beste zu empfehlen hat. Es ist kaum möglich alle Schönheiten und ...
Pastoral. ( Musik . Tanz ) Ein kleines zum Tanzen gemachtes Tonstük, das mit der Musette , die wir beschrieben haben, übereinkommt. Es ist von zwey Zeiten, aber die Bewegung ist gemäßigter, als in jenem. Die Italiäner machen Pastorale von 6 / 8 Takt , die ...
Belebung. ( Redende Künste ) Eine Figur der Rede , die leblose Wesen, oder bloße Begriffe, als lebendige und handelnde Personen vorstellt. Sie hat, wie alle Figuren , ihren Ursprung in einer starken Leidenschaft, in welcher Berge und Thäler, Luft und Himmel, als lebendige ...
Für sich. (Dramatische Dichtkunst) In den Auftritten der dramatischen Schauspiele versteht man durch diese Benennung, die Reden und andre Aeusserungen, die eine handelnde Person zwar in Gegenwart anderer, aber ihnen unbemerkt und für sich allein vorbringt. Die Dichter bedienen sich ...
Tropheen. ( Baukunst ) Ursprünglich waren sie von eroberten Waffen zusammengesezte Denkmäler, die an dem Orte des Sieges gesezt wurden. Zur Nachahmung derselben hat man hernach in der Baukunst allerhand in Holz oder Stein ausgehauene Waffen, als Zierrathen angebracht, und sie ...
Partitur. ( Musik ) Ein geschriebenes Tonstük, in dem alle dazu gehörige Stimmen , jede auf ihrem besonderen System , mit ihrem Schlüssel bezeichnet, unter einander stehen. Die Partitur wird einem ausgeschriebenen Stük entgegengesezt, in welchem jede Stimme , blos zum Gebrauch derer, die sie ...
Beissend. ( Redende Künste ) Was einen scharfen mit Spott begleiteten Verweis enthält. Das beißende zielt darauf ab, denjenigen, gegen den es gerichtet ist, verächtlich zu machen, und ihn empfindlich zu beleidigen. Es hat demnach seinen eigentlichen Sitz in der Satyre, und ...
Serenata. ( Musik ) So nennet man in Italien eine besondere Art der Musik , worüder mir folgende Beschreibung von einem Freund mitgetheilet worden. Die Serengte ist eine dramatisch vom Poeten abgehandelte Geschichte, oder andere Materie, welche, in Musik gesezt, aufgeführet wird. Dies kann ...
Prologus. (Dramatische Dichtkunst) Eine Art Vorrede, die vor der Comödie an die Zuschauer gehalten wird. Plautus und Terenz haben sie vor ihren Comödien . Jener läßt insgemein etwas über dem Inhalt und die Beschaffenheit des Stüks sagen, und seine Prologen sind ...
Corridor. ( Baukunst ) Ein langer und schmaler Gang in einem Gebäude , der längs einer Reyhe von Zimmern liegt, damit jedes einen besondern Ausgang dadurch gewinne. Er dienet also blos zur Bequemlichkeit der einzeln Ausgänge aus den Zimmern, und wo diese nicht ...
Ritornel. ( Musik ) Vom italiänischen Ritornello, welches ursprünglich eine oder ein paar Perioden bedeutet, die von allen begleitenden Instrumenten gespiehlt, und währendem Pausiren der singenden Hauptstimme, wiederholt wurden. 1 Gegenwärtig verstehet man durch Ritornell den Theil eines Singestüks, eines Solo , und ...
Anschlag. ( Baukunst ) Ist in der Verkleidung, oder an den Gewänden der Thüren der Falz, an welchem die zugeschlossene Thür anliegt. An den Schwellen macht man nicht gern einen Anschlag, aus Besorgung, man möchte im heraus oder hereingehen, mit dem Fuß ...
Spondeus. (Dichtkunst) Ein Sylbenfuß von zwey langen Sylben, als Zukunft, Wahrheit . Weder die Alten noch die Neuern haben irgend ein Sylbenmaaß von lauter Spondeen zusammengesezt; der Fuß dienet also blos unter andern, um dem Vers Mannigfaltigkeit zu geben. Wenn ...
Mediante. ( Musik ) Ist die Terz der Tonart in welcher der Gesang geführet wird. Nämlich nicht jede in der Harmonie vorkommende Terz , sondern nur die so genannte tertia modi, oder die dem Ton zugehört, aus welchem das ganze Stük geht, oder ...
Pilaster. ( Baukunst ) Vierekigte Pfeiler , die von den gemeinen Pfeilern darin verschieden sind, daß sie, nach Beschaffenheit der Ordnung , wozu sie gehören, dieselben Verhältnisse und Verziehrungen bekommen, die die Säulen haben; nämlich dieselben Füße und Knäufe, auch die Canelüren oder Krinnen ...
Ciaconne auch Chaconne. ( Musik ) Ein zum Tanz gemachtes Tonstük in Dreyvierteltakt. Seine Bewegung ist mäßig und der Takt sehr deutlich ausgedrükt. Die Ciaconne besteht aus einer ziemlich langen Folge einer, mit Abwechslungen wiederholten Melodie von vier oder acht Takten , wobey ...
Rigaudon. ( Musik . Tanz ) Ein kleines Tonstük zum Tanzen . Es wird in alla Brevetakt gesezt, und fängt mit dem vierten Viertel an. Die Bewegung ist lebhaft und fröhlich. Es besteht in zwey Theilen, jeder von acht Takten ; die Einschnitte sind von ...
Courante. ( Musik ) Ein ursprünglich zum Tanzen gemachtes Tonstük, das aber auch blos für Instrumente gesetzt wird, fürnehmlich in der neuen Zeit, da der Tanz , welcher Courante genennt wird, abgekommen ist. Es wird in 2 / 3 Takt gesetzt, mit zwey Wiederholungen ...
Obersaum. ( Baukunst ) Ist das oberste End des Säulenstamms, welches einer auf der Säule liegenden Platte, die etwas über den Stamm herausläuft, gleichet. Damit er aber nicht für einen vom Stamm abgesonderten Theil gehalten werde, schließt er sich vermittelst des Ablaufs an ...
Avantüre. (Dichtkunst) Ist bey den Heldendichtern des schwäbischen Zeitpunktes eine Muse, die sie ordentlicher Weise angerufen, und der sie um ihren Beystand gedankt haben. Das Wort ist von den Provenzalen genommen, die vermuthlich den Deutschen vorgegangen, eine Person daraus zu ...
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