Evovae

[355] Evovae. (Musik)

Diese sechs Vocalen, aus denen man ein Wort gemacht hat, kommen in den alten Büchern über die Kirchenmusik vor. Man bezeichnet damit das End oder den Schluß der Chorale, die mit den beyden Worten Sæculorum Amen aufhören. Die Töne auf diese zwey Worte sind also das Evovae, wovon die Alten sehr weitläuftigen Unterricht geben, weil der Organist die Verse der Lieder und der Psalmen allemal so schließen mußte, daß der Schluß sich zu dem Anfang eines andern zwischen zwey Versen liegenden Gesanges schikte. Einen weitläuftigen Unterricht davon findet man bey Murschhauser.1

1Academia Musico-poetico bipartita oder hohe Schule der Musicalischen Composition, erster Theil IV Traktat 4. Capit.
Quelle:
Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 355.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: