Deïphobus

[160] Deïphobus (Gr. M.),

1) einer der tapfersten Trojaner, Sohn des Priamus und der Hecuba. Die Ilias erzählt viele seiner Heldenthaten, selbst die Odyssee erwähnt seiner noch. Nachhomerische Dichter verunglimpfen seinen Charakter dadurch, dass sie sagen, er sei es gewesen, der mit scheinbarer Herzlichkeit den Achilles umarmte, bis Paris dessen Ferse sich zum Ziele des tödtlichen Pfeiles ersehen. Ihm ward nach Paris' Tode die schöne Helena zu Theil, doch sie verrieth ihn, um Verzeihung für ihre früheren Frevel zu erlangen, an Menelaus, welcher ihn lebendig auf das Grausamste verstümmelte, wogegen er sich nicht wehren konnte, weil Helena die Waffen aus seinem Schlafgemach entfernt und selbst den Degen unter seinem Haupte hervorgeholt hatte.

2) D., ein Bewohner von Amyclä, Sohn des Hippolytus (doch nicht des Sohnes des Theseus). Hercules wurde durch ihn von dem Morde des Iphitus gereinigt.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 160.
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