1. Adler brüten keine Tauben . 2. Adler fangen keine Fliegen . – Blum, 349; Günther, 43; Sprenger IV. Edle und erhabene Naturen befassen sich nicht mit Dingen , die unter ihrer Würde sind. Hoher Sinn verachtet das Gemeine . Engl. : A goss-hawk beats not ...
1. All gôd mit, se(de) de Maid , dô krêg se 'n Snîder. 2. Alles gethan mit Bedacht , hat niemand ins Unglück gebracht. 3. Alles hat ein Ende , nur die Wurst hat zwei. 4. Alles hat seine Zeit . – Beyer, II, 74 ...
1. Die des Altars pflegen, geniessen des Altars. – 1 Kor. 9, 13; Schulze , 263. Holl. : Die het altaar bedient, leeft ervan. ( Harrebomée, I, 13. ) Lat. : Qui altari deserviunt, cum altari participant. 2. Ein Altar ist ohne Gecken wie ein Blinder ohne ...
1. Aehre auf Aehre gibt auch Brot . 2. Aus dieser Aehre ist weiter kein Korn zu dreschen. 3. Besser viel Aehren , als viel Quecken . 4. Die volle Aehre ist mehr werth, als der leere Halm . 5. Eine Aehre, die aufrecht ...
1. Aette, lass die Gojeh (Nichtjuden) gehn! Mämme , lass die Kuchel stehn. ( Jüd.-deutsch. ) – Tendlau, 998. Bezieht sich auf einen Vorgang, wobei Mann und Frau sich gegenseitig ermahnen und drückt den Sinn aus: Wie Mann , so Frau . 2. Aette, steh' uf ...
* Eine blinde Amsel. Unverständig . – Das deutsche Sprichwort hat die Amsel sehr dürftig behandelt; im Französischen kommt sie häufiger vor: C'est un dénicheur de merles. – C'est un fin merle. ( Diction. de l'Acad. ) – Or commence le merle à faire son ...
Der Ahnen Thaten preist niemand mehr als verdorbene Söhne . Weil sie von und an sich nichts zu rühmen haben. [Zusätze und Ergänzungen] 2. Gemalte Ahnen zählen nicht. – Hillebrandt, 32; Graf, 34, 47; Wolff, Lehrbuch des deutschen Privatrechts, §. 36. Der Landesherr kann ...
1. Wie die Actie, so die Rente (Dividende). Um zu bezeichnen, dass jeder nach Verhältniss seines Antheils interessirt ist, sagen die Franzosen : Chacun y est pour sa vade, weil dasjenige Geld , welches man zu Anfange gewisser Spiele als Brélan u.s ...
* Alaun für Zucker essen. Einen Tadel für Lob annehmen; etwas Scharfes , Bitteres für Beweis der Güte ansehen. [Zusätze und Ergänzungen] * Von Alaun bis Tittwersamen. Bei den Materialisten, und nicht allein bei ihnen ist für »alles Mögliche «, »alles und sonst noch etwas ...
1. Rür den aiss nicht an, man thut dir sonst den deinen auff. – Henisch, 35, 17. Vgl. über das niederdeutsche Wort , das hier Schwär oder Beule bedeutet, Campe, Wörterbuch , I, 95 a und das Bremer Wörterbuch . *2. Den aiss auffthun. Lat ...
Adjeh, Liesken, sechs Dreier liggen up't Trepp'. ( Ukermark. ) Wird als Witzwort gebraucht, um sich scherzhaft oder spöttisch zu verabschieden. [Zusätze und Ergänzungen] 2. Adieu, Welt , nu reise äk na Tirol . – Frischbier, I, 27. Ich verschwinde, gehe schlafen. 3. Adjüs seggt ...
Wenn Aaron den Schnupfen hat, so sprich mit Mose. [Zusätze und Ergänzungen] 2. Aaron (7. April ) und Justin (13. April ) helfen den Hafer ziehn. ( Wohlau . ) – Boebel, 19. *3. Nun redt Aron, Moses is es schîte gegange. *4. Und Aaron schwieg still ...
1. Allah schafft kein Krokodil , er schafft auch ein Ichneumon. – Altmann II. 2. Während Allah die Durrahfelder verflucht, hebt er die Hand auf, die Reisfelder zu segnen. – Altmann II. Wir könnten sagen: Schlagen die Kartoffeln fehl, so gibt's Gott an ...
* Ja, Alber hat gefiddelt. – Luther . Aus der von der Schletter'schen Buchhandlung in Breslau in ihrem Katalog 85, S. 14 für 300 Thaler ausgebotenen handschriftlichen Sprichwörtersammlung Luthers , die inzwischen dem Vernehmen nach nach England verkauft ist.
1. Ampel und Docht verschlucken viel Oel und werden doch nicht feist davon. 2. Eine Ampel brennt nur dann, wenn man Oel zugiesst. 3. Wenn die Ampel brennen soll, muss man Oel zugiessen. Lat. : Sint Maecenates, non deerunt, Flacce, Marones. ( Mart ...
1. Beim Abzug nimmt man einem, was er hat. (S. ⇒ Einzug .) – Graf, 43, 160. *2. Abzug blasen. – Henisch, 405, 31. Vom Streit abmahnen.
1. De Aebär ( ⇒ Storch , s.d.) is sin Feddern eben so god nödig, as de Lüning ( Sperling ). 2. De Aebärs nögt, mutt Poggen hebben. 3. Wor Aebärs sünt, dar sünt ok Poggen ( Frösche ). *4. Dar sünt mehr Aebärs as Poggen .
Die Aluma (bitteres Kraut ) wird süss, die Kraru (süsses Kraut ) bitter sein. – Wullschlägel. Damit wollen die Neger in Surinam sagen, dass, wer das Böse für gut hält, auch das Gute für böse halten werde.
1. Den Aetna sieht man stets mit weissem Hut und einem Weinfass im Munde . Der Schnee soll auf der Spitze des Aetna nie schmelzen, während an den Abhängen des Berges Wein blüht und reift. 2. Wenn der Aetna speit, nützt ein ...
1. Wer ewig abert, holt keinen Hasen ein. Wer vor lauter Bedenklichkeiten nicht zum Anfange einer Sache gelangt, wird wenig vollbringen und erreichen. *2. Er abert beständig. Frz. : Il a toujours des mais.
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