* Die drei Bernstädter haben. – Schles. Prov.-Blätter, Breslau 1866, V, 556.
Zur Erklärung der an sich nicht verständlichen Redensart wird a.a.O. Folgendes mitgetheilt: In der Blütezeit der dortigen Tuchmacherei waren namentlich einzelne Familiennamen besonders ausgebreitet, wie hier die Röhrig's. Um dieselben zu unterscheiden, erhielten einzelne besondere, ihren Eigenheiten oder Schwächen anpassende Bemerkungen. So thaten sich namentlich hervor ein Schnickel-Röhrig, ein Tatte-Röhrig und ein Schnatter-Röhrig. Dieselben sahen den Bildern (dem »Unter« in den deutschen Karten) damals zufällig ungemein ähnlich, sodass man beim Spiel, wenn man die drei »Unter« erhielt, im Scherz ausrief, man habe die drei Bernstädter. Dies hatte sich so in den einzelnen Tabagien eingelebt, dass noch heute unter den ältern Spielern bei dem zufälligen Zusammentreffen von drei Untern ausgerufen wird: »Die drei Bernstädter.«