1. Aus einer kleinen Blatter wird oft ein grosses Geschwür.
2. Man muss nicht alle bösen Blattern anrühren. – Henisch, 408.
[395] 3. Wenn die Blatter voll ist, zerspringt sie. – Simrock, 1230.
*4. Eine Blatter auf der Nase haben. (Sicilien.)
Man erzählt, dass bei den Siciliern die, welche eine Blatter auf der Nase gehabt, insgemein für Lügner gehalten wurden. Wie wir auch heute noch sagen: Ich sehe dir's an der Nase an, dass du gelogen.
Lat.: Psydracia. (Erasm., 934.)
*5. Sie ist eine lose Blatter.
Lat.: Tota ulcus est. (Seybold, 607.)
zu5.
»Ich war mich och gruss drüm hermen, ümme enne sulche ungerathene büsse Blutter.« (Andr. Gryphius in: »Verliebte Gespenst«; vgl. Palm, 59, 1.)
6. Eine Blatter in der Hand ist besser als ein Strang am Halse. – Herberger, I, 652.
Besser arbeiten als stehlen.
7. Von Blattern und von Liebe bleiben wenig Menschen frei.
8. Wer die Blatter in der Hand scheut, muss den Strick am Halse leiden.
*9. Aus jeder Blatter eine Stafette aus Frankreich machen.
Von Aerzten, die nur kleine Uebel zu einer äusserst gefährlichen Krankheit aufblasen. Um Geld zu erpressen, verwandeln sie Gensfett und Hühnerkoth in egyptischen Balsam und machen jede Blatter zu einer Stafette aus Frankreich. (Syphilis.) (Heinmar, I, 78.)
*10. Dem will ich die Blatter aufstechen. (Kammnitz.)
Drohung, durch Züchtigung die Bosheit austreiben.
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