Filialisten

Die Filialisten gehören zu der Mutter todt und lebendig.Eisenhart, 665; Pistor., IV, 14; Simrock, 2432; Hillebrand, 249; Graf, 548, 87; Eiselein, 169.

Unter Filialisten sind hier die Glieder einer Gemeinde zu verstehen, die für sich keine Kirche hat, sondern bei einer andern Kirche eingepfarrt ist. Dergleichen Eingepfarrte sind nun nach diesem Sprichwort verpflichtet, bei der Kirche, zu der sie gehören, den Gottesdienst abzuwarten, die Sakramente zu empfangen, zur Unterhaltung der Kirchenbeamten das Ihrige beizutragen, sowie sie endlich, falls die Gemeinde keinen eigenen Kirchhof besitzt, auch auf den Kirchhof der Kirche, zu der sie gehören, begraben werden.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1012.
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