1. Auf dem Kirchhof muss man nicht schlafen.
Holl.: Op een kerkhof moet men niet slapen. (Harrebomée, I, 395a.)
2. Auf dem Kirchhof treffen alle Wege zusammen. – Altmann VI, 403.
3. Auf dem Kirchhof werden alle Händel verglichen. – Winckler, XVII, 25.
4. Auf den Kirchhof kommt man immer noch zu früh.
Dän.: Ondt at komme ind hvor alle komme grædende ud. (Prov. dan., 352.)
5. Der Kirchhof blüht aus der Aerzte Credit.
6. Der Kirchhof deckt die Sünden der Aerzte.
Frz.: La terre couvre les fautes des médecins.
7. Man geht so lange am Kirchhof vorbei, bis man hinaufgetragen wird. – Altmann VI, 499.
8. Was auf dem Kirchhofe ist, soll man ruhen lassen.
9. Wer über den Kirchhof geht ohne Wind, durch die Marktgasse ohne Kind, an der Metzg vorbei ohne Spott, der hat grosse Gnad' vor Gott. (Lauingen.) – Birlinger, 1134.
10. Wer übern Kirchhof get ohne Wind, durch den langen Kram ohne zu kriegen ä Kind, den Steinweg 'naus ohne Spott, der dörf sich's [1348] rühmä für ä Gnad von Gott. (Koburg.) – Firmenich, II, 173; Deutsche Romanzeitung, III, 42, 474; Hesekiel, 19.
*11. Er bautzt (bilt) den Kirchhoff an. – Eyering, II, 211 u. 245.
*12. Er wird sich bald auf dem Kirchhof einmiethen. (S. ⇒ Fuss 235.)
Wie die Alten sagten: Er steht mit einem Fuss in Charon's Nachen.
Lat.: Alterum pedem in cymba Charontis habere. (Faselius, 12.)
*13. Es ist auf einem alten Kirchhof so gut schlafen, als auf einem neuen.
*14. Hüt sê ik min Karkhof vör Ôgen. (Holst.) – Schütze, III, 171.
Heute wird es mir schlimm gehen.