Ein Reid ist kein Red. – Geiler.
Schon Stöber hat bemerkt, dass ihm das Sprichwort nicht verständlich sei. Nach Frommann (V, 252, 3) ist reiden = wenden, drehen, flechten und bei Frommann (a.a.O.) ist: »a reid'n machen« eine geschickte Bogenwendung des Wagens, um einer Ecke auszuweichen. Das Sprichwort könnte demnach wol die Bedeutung haben: Eine gewundene, gedrehte, ausweichende Antwort oder Rede ist keine Rede. Stöber hat nicht bemerkt, wo sich das Sprichwort bei Geiler von Kaisersberg findet; und sonst ist es mir nirgends begegnet.