Streckebein

1. Wenn Streckebein kommt, so hilft Gut und Gewalt nichts.Luther's Werke, I, 534a.


*2. Streckebein steht vor der Thür.

Der Tod. »Sölck wen bekamen de vnbothverdigen Drunckenbolden, wenn de bleke Streckebeen, de Dodt, se in erer Drunckenheit schnelle auerylet.« »Wenn, de Dodt magere Streckebeen vp dem Wege synes Leuendes einem Snellylende nastrickt.« (Gryse, Leienbibel, Fr. 42 u. 52.) Im Fastnachtspiel (1068, 25) sagt »de Dodt zu dat Leuendt: Dy baten nicht dyne velen wordt, spode dy men drade vort. Ick will dy up de erde strecken vnd die einen voeth lenger recken.« (Vgl. auch Bremer Wb.; Lauremberg, 265, 63.) Im Siebenbürgisch-Sächsischen hat man für Tod auch die Glimpfform Brotspare; so sagt man: Aes derwel tehôst, î (ehe) der Brîtsparer iwer dich kit. (Vgl. Frommann, V, 77, 210.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 899.
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