Taxe

1. Alles hat seine Taxe.

Der eine ist zu diesem, der andere zu etwas anderm gut.

Frz.: En ce monde de chaque chose vaut son prix.


2. Eine Taxe kann ein jeder machen; aber Leute zu schaffen, die auf den gemachten Tax kaufen, ist nicht eines jeden Thun.Pistor., X, 58; Eisenhart, IV, 22; Eiselein, 588; Simrock, 10133.

Das Sprichwort will sagen, dass aus der Abschätzung, die jemand mit einem ihm gehörigen Gegenstande gemacht hat, für den Käufer nicht die Verbindlichkeit folgt, auch so viel für den Gegenstand zu geben, da jeder seine Güter, sofern ihr Werth nicht durch öffentliche Taxe bestimmt ist, so hoch anschlagen kann, als er will.


[1052]

3. Taxen sind Faxen.

In der Niederlausitz gäng und gebe, um das Unzuverlässige, namentlich der Gütertaxen, zu bezeichnen.


[1760] 4. Taxen sind Faxen, sagte der Schulz, da er ein Ding für zehn Kreuzer verkaufte, das er auf zehn Gulden taxirt hatte.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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