Ungewohnheit

Wass in ungewonheit ist, kumpt zu schühen. Wagenfuhr, 6; Graf, 13, 174.

Kann sich nicht mehr halten. Das Bild ist dem[1437] Sächsischen Lehnrecht (69, 6, vgl. Homeyer, II, Sachsenspiegel) entlehnt. Was ungebräuchlich geworden ist, zieht Siebenmeilenstiefeln an und geht damit unvermerkt über Land und Leute weg. Das Sprichwort erinnert an:

Holl.: Ongewoonte breekt leên. (Harrebomée, II, 137.)


[Zusätze und Ergänzungen]

2. Ungewohnheit machet bald einen müde.

Bei Tunnicius (1037): Ungewônte maket bolde einen möde. (Quemlibet insuetus sudor delassat et angit.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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