i. Zu Ohmstede waren vor Zeiten neunzehn Bauern ansässig, die alles Land weithin und bis über Nadorst hinaus (ungeteilte Mark) für sich ... ... Es war aber Schellstedes Besitztum nachmals eine der größten Bauernstellen. Vgl. 249 i, 288 a.
i. In dem Dorfe Visbek hat ein ganz verkommener Mann gelebt, so daß die Leute gesagt haben, er stehe mit dem Teufel im Bunde. Einst ist seine Frau abends ausgewesen; unterwegs fällt sie ein großer Hund an und zerreißt ihren roten Rock. ...
i. Bei einem Bauern dienten ein Knecht und eine Magd, die einander treu liebten und sich zu heiraten gedachten. Aber das Schicksal wollte es, daß der junge blühende Bräutigam starb. Die Braut begleitete ihn zu Grabe und nahm sich vor, auch dem Toten die ...
i. Am alten Fahrwege von Hooksiel nach Waddewarden, wo der Weg nach Jever abbiegt, stand bislang ein altes Bauernhaus, Mehringsburg genannt. In alten Zeiten ist hier einmal die Hausfrau gestorben, und wie sie beerdigt werden soll, hält ihr der Pastor von Waddewarden vor ...
i. Als einst ein Mann von Isens den alten Waddenser Kirchhof passierte, der außerhalb Deiches liegt und von den Wellen blosgespült ist, fand er einen langen menschlichen Beinknochen, griff ihn auf und sprach, indem er seinen Weg fortsetzte: »Du sollst mein Handstock sein.« ...
i. Zu Sage im Ksp. Großenkneten starb einst ein Mann mit Namen Bahlmann, der kam immer wieder, so oft man ihn auch wegbrachte. Endlich nahm man seine Zuflucht zu einem Pfarrer in Emstek, wo die Leute katholisch sind, der sollte ihn weglesen. Als ...
i. In der Nähe von Ovelgönne lassen sich am Sieltief sieben feurige Kerle sehen, falsche Landmesser, die im Grabe keine Ruhe haben. Ein »gläuniger Kerl«, Priggenpiel genannt, kam nachts von Suhle nach Hemmelte (Gem. Lastrup) herunter, ging durch Ahrens Kaven ...
i. Vor mehreren Jahren bezog ein Mann aus Ostfriesland eine neugekaufte Stelle im Ksp. Accum. Aber schon den ersten Abend zeigte sich eine Frau, hager und mittelgroß, mit greisem, gelblichem Kleide, die stillschweigend den Gang heraufkam und an den Hausbewohnern vorbei unter den ...
i. Am Fußwege von Edewecht nach Osterscheps, nicht weit von letzterem Orte, ist eine Stelle, die heißt de Schatt, weil ein Schatz dort vergraben ist. Es steht ein Speicher darauf. Einstmals waren zwei darüber aus, den Schatz zu heben, und fingen an ...
i. Wenn man etwas findet, z.B. ein Stück Speck, Fleisch, Eier oder dgl., draußen auf dem Hofe oder sonst auf den Gründen, so darf man dies nicht mitnehmen, sondern muß es gleich von seinen Gründen entfernen, sonst erlangen die Hexen, die ...
i. Eine Riesin bei Dingstede fand einst auf dem Felde einen Bauern, der mit vier Pferden und einem Jungen pflügte. Sie packte alles zusammen in ihre Schürze und zeigte es, Bauer, Junge, Pferde und Pflug durcheinander und in die Taue verstrickt, ihrem Manne. ...
i. Ein Mann aus Brettorf, Ksp. Dötlingen, kehrte am späten Abend von einer Reise zurück und fand um sein Haus eine große Menge Katzen versammelt, die unter höllischem Lärme ihm den Eingang in dasselbe zu verwehren suchten und ihm zornig zu Leibe gingen. In ...
i. Auf dem alten Schlosse Hopen bei Lohne befand sich bislang ein Ahnensaal mit den Bildern früherer Besitzer oder deren Abkömmlinge, darunter das Bildnis einer Nonne in der Tracht der Cisterzienserinnen. Eines Abends erhält der Bewohner des Schlosses Besuch von einem Amtmann von Schüttorf. ...
i. Ein vor Jahren verstorbener Mann erzählte von seinem Onkel, der mit ihm im väterlichen Hause gelebt habe und daselbst verstorben sei, der sei unter die Freimaurer geraten, habe sich aber bekehrt und sei noch gerettet worden; was es aber für Kämpfe gekostet habe, ...
i. Zu Rostrup, Ksp. Zwischenahn, starb vor mehreren Jahren eine wohlhabende Bauernfrau, wurde aber hernach noch oft wieder in ihrem weißen Leichenanzuge gesehen; bald war sie hier im Hause, bald da. Endlich erdreistete sich ein Mann und fragte sie, ob sie ...
i. Wi sammelt to dat Osterfür, Dat lewe Stroh, dat is so dür, Hebt ji kin Stroh, dann gäwt us Teer, Dann kommt wi morgen mit den Teerpott her, Hebt ji kin Teer, dann gäwt us Struk, ...
i. Im Ksp. Wildeshausen dienten bei einem Bauern zwei Knechte, welche in einem Bette schliefen. Der Großknecht, welcher vorn im Bette schlief, wurde ganz mager, obwohl er sonst gesund war. Da fragte ihn der andere, wie das komme, daß er so mager ...
i. In dem Dorfe Barschlüte, Ksp. Bardewisch, ist ein Hügel, gewöhnlich schlichtweg der Berg genannt, welcher früher von Erdmännchen bewohnt wurde. Man erzählt sich, daß sie öfter Kinder vertauscht haben, und noch im Anfange des 19. Jahrhunderts war der Erbe einer dortigen ...
i. Ein fünfzehnjähriges Mädchen aus Rodenkirchen besuchte ihre Verwandten im Kirchspiel Eckwarden. Als sie ihren Rückweg antrat, fing es bereits an, dunkel zu werden. Bei Eckwarderhörn ging sie auf den Deich, um von da aus über Stollhamm nach Hause zu wandern. Auf der ...
i. In der Aue hat man ein Licht brennen sehen. Es wird dort ein Kind ertrinken und eine Frau im rotem Rock hinlaufen, um das Kind zu retten (Bösel).
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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