Auslenken

[613] Auslênken, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, auswärts lenken, hinaus lenken. In dem Bergbaue, wo dieses[613] Wort gemeiniglich auslängen gesprochen wird, bedeutet es, einen Ort neben dem Gange treiben; ingleichen auf einem überfahrenen Gange weiter fortbrechen; S. auch Ausbrechen. Ortweise von dem Hauptgange auslenken, einen Ort von dem Hauptgange nach zufälligem Geschicke treiben. Daher die Auslenkung.

Anm. Ramler gebraucht dieses Wort Ein Mahl in der eigentlichen Bedeutung für ausweichen. Siehe er lenkt unsern Ehrenbogen aus. Vermuthlich ist hier durch einen Druckfehler der Accusativ für den Dativ gesetzet worden, welche letztere Endung auslenken in dieser Bedeutung erfordern würde. An einem andern Orte gebraucht er in eben dieser Bedeutung das sonst ganz ungewöhnliche verlenken: und ob er auch diesen Triumph verlenkt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 613-614.
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