Beilketafel, die

[820] Die Beilketafel, plur. die -n, das Deutsche Billiard, oder eine lange, schmale Tafel mit einem Rande, und Rinnen an den beyden Seiten, auf welcher man mit eisernen, unten glatt geschliffenen runden Steinen spielet.

Anm. Es ist dieses eigentlich die Niedersächsische Benennung dieser Tafel, welche auch Pilketafel lautet, und in Ansehung ihrer ersten Hälfte das Diminutivum von Ball, eine Kugel, ist, wovon auch das Französische Billiard seinen Nahmen hat, welches aus diesem Spiele entstanden ist. Im Oberdeutschen heißt diese Tafel Drucktafel, und das Spiel selbst Druckspiel oder Trockspiel, weil die Steine mit einem Drucke fortgeschoben werden. In Nürnberg heißt sie Schießtafel, im Altfranz. Bellent, im mittlern Lateine Belencus. In einer Verordnung des Parisischen Parlamentes von 1371 bey dem Carpentier heißt es: Emolumentum ex sicca tabula seu ludo ad belencum proveniens ordinavimus converti in solutionem reddituum ad vitam; wo der Ausdruck sicca tabula merkwürdig ist, indem er eine sehr ungeschickte buchstäbliche Übersetzung des Oberdeutschen Nahmens Drucktafel ist. S. dieses Wort. Übrigens findet man dieses Spiel heut zu Tage nur noch auf den Dörfern.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 820.
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