Betrübniß, die

[947] Die Betrübniß, plur. die -sse. 1) Die unangenehme innere Empfindung, welche durch die Vorstellung eines Übels entstehet; ohne Plural. 2) Ein Übel, welches Betrübniß erwecket. Ein närrischer Sohn ist die Betrübniß seiner Mutter, Sprichw. 17, 25.

Anm. Betrübniß, bey dem Tatian Pitruobnessi, ehedem auch Betrübde, im Nieders. Bedrövniß, Drövniß, ist ein geringerer Grad der Traurigkeit und gehet mehr auf die innere Empfindung, so wie dieses mehr die äußern Merkmahle derselben ausdruckt. Bey dem Opitz, Häller, und fast allen Oberdeutschen ist es, wie die meisten Hauptwörter auf -niß, sächlichen Geschlechtes, dagegen die Hochdeutschen es jederzeit im weiblichen gebrauchen. S. -Niß.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 947.
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