[1347] Der Cónsonánt, des -en, plur. die -en, aus dem Latein. consonans, ein Buchstab, welcher durch den Druck irgend eines Theiles des Mundes hervor gebracht wird, zum Unterschiede von den Vocalen, welche durch die bloße Öffnung des Mundes oder sanfte Niederlassung der Lunge entstehen. Im Deutschen hat man seit geraumer Zeit die erstern Mitlauter, die letztern aber Selbstlauter genannt. Allein zu geschweigen, daß dieses bloße buchstäbliche Übersetzungen der Lateinischen Ausdrücke sind, so geben sie von beyden einen ganz falschen Begriff, und haben wirklich viele verleitet, die Vocale für die wesentlichsten Bestandtheile der Wörter, die Consonanten aber nur für unbedeutende Nebenlaute zu halten; da doch eine gründliche Untersuchung gerade das Gegentheil lehret. Verlangt man daher ja Deutsche Nahmen für beyde, so kann man die Consonanten am richtigsten Hauptlaute, die Vocale aber Hülfslaute nennen; indem jene die wesentlichsten Bestandtheile der Wörter sind, diese aber nur die Höhe oder Tiefe des Tones ausdrucken, mit welchem jene hervor gebracht werden[1347] sollen, daher auch mehrere alte Sprachen sie gar nicht bezeichnen. S. mein Lehrgebäude der Deutschen Sprache.