Deist, der

[1443] Der Deíst, (zweysylbig,) des -en, plur. die -en, aus dem Lat. Deista, der zwar einen Gott, aber keine Offenbarung annimmt, sondern bloß der natürlichen Religion folget. Daher deistisch, in dieser Gesinnung gegründet; die Deisterey, der Lehrbegriff eines Deisten. Von dem Griech. Θεος schreibt man dieses Wort zuweilen auch Theist, obgleich andere einen Unterschied zwischen beyden machen. Der Deist gründet sich ganz auf speculative und abstracte Gründe; der Theist aber bestimmt den reinen deistischen Vernunftbegriff durch Betrachtung der physischen und moralischen Welt und macht ihn praktisch. Indessen ist dieser Unterschied bloß willkührlich. Naturalist ist eine allgemeine Benennung für beyde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1443.
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