Korn (1), das

[1722] 1. Das Korn, des -es, plur. die Körner, ein rundes Loch; in welcher größten Theils veralteten Bedeutung es nur noch in einigen wenigen Fällen vorkommt. So ist bey den Uhrmachern das Korn ein kleines rundes Loch in dem Mittelpuncte des in der Docke auf der Drehbank befindlichen Stabes, dasjenige Stück, welches man drehen will, darin fest zu halten. Auch bey den Schlössern werden kleine Löcher in dünnem Eisen in Gestalt der Puncte Körner genannt, S. Körnen und der Körner.

Anm. Es gehöret in dieser Bedeutung zunächst zu Kahr, Korb, Kerbe und andern Wörtern dieser Art, und mit denselben zu dem veralteten karen, schneiden, S. Kerbe; ohne doch die Verwandtschaft mit dem folgenden auszuschließen, weil die meisten Wörter, welche eine Vertiefung bezeichnen, zugleich auch eine ähnliche Erhöhung ausdrucken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1722.
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