Kux, der

[1852] Der Kux, des -es, plur. die -e, ein altes Wort, welches ehedem ein jedes Theil, ein Stück eines Ganzen bedeutete, aber nur noch im Bergbaue üblich ist, ein Bergtheil, d.i. den 128sten Theil einer Zeche zu bezeichnen. Einen Kux kaufen, verkaufen. Acht Kuxe bauen oder verbauen, so viel Bergtheile an einem Bergwerke haben. Seinen Kux liegen lassen, aufhören an dem Bergbaue Theil zu nehmen. In einigen Gegenden werden auch die Salzbrunnen in Ansehung des Antheiles an den Kosten und dem Ertrage in 128 Kuxe getheilet, welche an andern Orten Quarte genannt werden. In Handlungssachen ist statt dessen das Wort Actie üblich. Im Böhmischen Kukus, wo auch Kus ein Theil, ein Stück bedeutet. Da die Böhmen den Bergbau von den Deutschen gelernet und ihn anfänglich durch Deutsche Bergleute betrieben haben, so haben sie vermuthlich auch dieses Wort aus Deutschland erhalten, ungeachtet andere es aus dem Slavonischen herleiten. Es gehöret ohne Zweifel zu dem schon mehrmahls gedachten kutten, katsen, schneiden, theilen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1852.
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