Narbe (1), die

[427] 1. * Die Narbe, plur. die -n, (nach der härtern Oberdeutschen Mundart die Narb, plur. die -en,) ein nur in einigen Oberdeutschen Gegenden übliches Wort, dasjenige Schließzeug an einer Thüre zu bezeichnen, welches man in Regensburg eine Anlege, in andern Gegenden eine Klammer, und in Ober- und Niedersachsen eine Krampe nennet, d.i. dasjenige bewegliche Eisen, welches auf den Kloben passet, in welchen das Vorlegeschloß gehänget wird. In Steyermark heißt es nur die Arb, zur neuen Bestätigung des Satzes, daß das N zu Anfang vieler Wörter bloß zufällig ist, wie auch aus dem folgenden erhellet. Popowitsch leitet es von dem Altbrittischen Arf, Eisen, her, von welchem auch das Engl. Arrow, ein Pfeil, abstammen soll, welches sich aber auch zu werfen rechnen läßt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 427.
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