[677] Narbe, 1) (Cicatrix), neue Bildung von fester Zellsubstanz, welche sich zwischen zwei durch Verwundung getrennten Körpertheilen, aus ausgeschwitzter u. allmälig verdickter Lymphe erzeugt u. zu Wiedervereinigung der getrennten Theile dient. Sie gleicht der Substanz, welche verloren worden, doch ist sie dieser nicht völlig gleich. Bei einer Hautnarbe bilden sich wohl auch kleine Gefäße darin; sie erlangt wohl auch ein Gefühl, aber nur stumpf; die Stelle bleibt weißer als die übrige Haut u. nimmt nicht an der Ausdünstung Theil. Bei Heilung von Wunden kommt es darauf an, die Narbenbildung, wo nicht zu vermeiden, doch möglichst unscheinbar zu machen u. Verunstaltungen dadurch zu verhüten; dies geschieht, wenn man die blutigen Ränder einander möglichst nähert u. in Verbindung erhält. Bei kleinen Wunden u. in jungen Jahren erfolgt dann auch wohl eine Verwachsung ohne Zwischensubstanz u. also auch ohne N.; vgl. auch Knochenschwiele u. Wunden; 2) Hautvertiefung, welche einen tiefeindringenden eiternden Hautauschlag hinterläßt, wohin bes. Pockennarben (Hautnarben); 3) eine Hautstelle vom Ansehen leichter Wundnarben, so bes. die N-n auf der Bauchhaut bei Weibern welche öfters geboren haben; 4) in Vogeleiern der Hahnentritt; 5) (Bot.), s.u. Blüthe I. B) c); 6) (Cicatrix, Cicatricula), das Maal, welches zurückbleibt, wo ein Pflanzentheil sich abgelöst hat; 7) die Oberfläche des Erdreichs, so tief als die gewöhnlichen Graswurzeln reichen.