Schelfe, die

[1407] Die Schêlfe, plur. die -n, in den gemeinen Sprecharten einiger Gegenden, die Schale, besonders die weiche biegsame Schale, die Hülfe. Äpfelschelfen, Apfelschalen. Die Schelfen von Erbsen, Bohnen, Wälschen Nüssen u.s.f.


Man tritt den wahren Kern und sättigt sich mit Schelfen,

Günth.


Anm. Nieders. Schluwe, vermuthlich für Scheluwe. Es ist von Schale nur im Endlaute unterschieden und hat mit demselben den Stammbegriff des hohlen Raumes und der Bedeckung gemein. Im Niedersächsischen war Schelf ehedem ein Bret, ein breternes Gerüst, welche Bedeutung das Engl. Shelf und Angels. Soylf gleichfalls hat. Im Schwed. ist Skalp und im Isländ. Skalpr die Scheide. Ohne Zischlaut ist im Griech. κελυθος die äußere Baumrinde, welches zunächst von καλυπτω abstammet, so wie[1407] Schale und Schelfe von dem veralteten schelen, bedecken, Schwed. skyla. Selbst im Chald. ist קלף und im Syrischen קלפה die Fischschuppe, Angels. Scylle.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1407-1408.
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