Schleifer, der

[1518] Der Schleifer, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Ein schleifendes Ding. In der Musik, zwey oder mehrere mit einander verbundene Noten. Bey dem Sprungfischen wird das untere längere Ende der Angel der Schleifer genannt, zum Unterschiede von dem Hüpfer. 2) Eine Person, welche schleifet, in der activen Bedeutung des irregulären Zeitwortes, besonders, wenn sie ihr Geschäft daraus macht; Fämin. die Schleiferinn. Am häufigsten in den Zusammensetzungen Scherenschleifer, Schwertschleifer, Rauhschleifer, Glasschleifer. 3) Ein alter Deutscher Tanz, welcher noch hin und wieder auf dem Lande üblich ist, und ein Sinnbild der Bewerbung um Gegenliebe abgibt, da im ersten Theile die Sprödigkeit des Mädchens, im zweyten aber die Erhörung abgebildet wird. Daher das Schleiferlied, welches die Melodie desselben enthält.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1518.
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