Schweimen

[1733] Schweimen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, und nur in den gemeinen Sprecharten so wohl Ober- als Nieder-Deutschlandes vorkommt, der anständigen Schreibart aber unbekannt ist. Es bedeutet 1) kraftlos hin und her wanken. Herum schweimen, kraftlos umher taumeln. 2) Vergehen, verschwinden. Das Gesicht schweimet mir, vergehet mir. Ingleichen, 3) schwindelig werden, in Ohnmacht fallen, in welchem Falle man auch beschweimen und schweimeln sagt. Daher der Schweimel, der Schwindel, ingleichen die Ohnmacht, schweimelig, schwindelig, ohnmächtig u.s.f. So auch das Schweimen.

Anm. Im Niedersächs. sweimen, swemen, swimen, Schwed. swimma, Angels. swiman, Isländ. swima, Engl. to swim. Die kraftlose, langsame Bewegung ist der Stammbegriff, so, daß dieses Wort ein Verwandter von schweben, schwanken, schweifen, schwinden u.s.f. ist. Schwimmen ist das Intensivum davon.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1733.
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