Sechs

[1] Sêchs, eine Grundzahl, welche sich zwischen fünf und sieben in der Mitte befindet, und sowohl der Zahl, als dem Geschlechte nach unverändert[1] bleibt, wenn sie ihr Hauptwort bey sich hat. Sechs Thaler. Es ist sechs Uhr. Vor sechs Wochen. Ist aber das Hauptwort ausgelassen, so hat sie, wie die übrigen Grundzahlen, in der dritten Endung sechsen. Mit sechsen fahren, mit sechs Pferden. Ich kann vor sechsen nicht kommen, vor sechs Uhr.


Die Baronessinn Quant mit schönen blonden Haaren,

Kam von dem Rittergut mit sechsen angefahren,

Zach.


Bey meiner sechs oder meiner sechs, eine in den niedrigen Sprecharten übliche scherzhafte Art der Betheurung, welche noch auf eine Aufklärung wartet, wenn sie anders eine verdienet.

Anm. Bey dem Ulphilas sachs, im Isidor sehs, bey dem Ottfried secs, im Niederd. söß, im Angels. und Engl. six, im Schwed. sex, im Ißländ. siax, im Pohln. szesc, im Böhm. ssest, bey den krainerischen Wenden shest, bey den Lateinern sex, bey den Griechen ἑξ, bey den Persen schesch, bey den Hebräern שש.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1-2.
Lizenz:
Faksimiles:
1 | 2
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika