Seifen (2)

[32] 2. Seifen, verb. regul. act. welches eigentlich Waschen, oder doch im Wasser hantieren bedeutet, aber nur noch im Bergbaue üblich ist, wo es die Metallkörner vermittelst des Wassers von dem damit vermischten Sande oder Gesteine scheiden, bedeutet, welches auch waschen genannt wird. Gold seifen, Zinn seifen. Es ist dafür auch das Intensivum seifenen oder seifnen üblich. Daher das Seifen oder Seifnen.

Anm. Es ist ein altes Wort, welches den Laut, welchen das Wasser in seiner Bewegung macht, nachahmet. Daher ist im Wend. ssypam, und im Böhm. sypaty, gießen, und im Hebr. זוכ, fließen. S. 1. Seife. Verwandte davon sind unser saufen, Suppe, Seifer, Geiser, das Nieders. siepen, tröpfeln und andere mehr.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 32.
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