Tartüffe, der

[534] Der Tartǘffe, des -n, plur. die -n, ein Scheinheiliger, aus dem Franz. Tartuffe, welches Wort Moliere bildete, und in seinem Lustspiele dieses Nahmens verewigte. Die Veranlassung dazu war folgende. Er befand sich bey dem päpstlichen Nuntius, wo auch zwey Ordensgeistliche gegenwärtig waren, und ihren Rosenkranz dem Scheine nach sehr andächtig betheten. Indessen kam ein Savoyard, welcher Trüffeln zu verkaufen hatte, worauf die Bether sogleich voller Sehnsucht ausriefen: O Signore tartuffi, tartuffi!

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 534-535.
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