Weide (1), die

[1446] 1. * Die Weide, plur. car. ein für sich allein veraltetes, und nur noch in Eingeweide übliches Wort, die innern Theile des menschlichen Leibes zu bezeichnen. S. dasselbe. Im Niedersächsischen soll Wede noch in dieser Bedeutung gangbar seyn. Die Figur wäre zu hart und ungewöhnlich, wenn die folgende Bedeutung der Speise der Grund der Benennung seyn sollte, womit auch die Vorsylben ein und ge nicht bestehen können. Da man unter dem Eingeweide besonders die Gedärme, und die ähnlichen weichen Theile verstehet, die daher auch das Geschlinge heißen, so scheinet die Biegsamkeit und Beweglichkeit der Grund der Benennung zu seyn, und alsdann würde das Wort zu der Familie des folgenden Weide, Salix, gehören.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1446.
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