[67] Anubis, ein Hund, oder vielmehr ein Mensch mit einem Hundskopfe, den die Egyptier, mit dem nehmlichen Aberglauben, mit welchem sie einen Ochsen oder eine Katze verehrten, unter ihre Götter zählten. Der Gottesdienst des Anubis ging auch nach Griechenland und selbst nach Rom über. Die Römer hatten nicht selten die Gewohnheit, die Gottheiten der eroberten Proyinzen aufzunehmen. [67] Jedoch nahmen die Priester des Anubis in Rom ein schreckliches Ende, weil sie einen jungen Römischen Ritter Mundus in seiner unerlaubten Liebe gegen die Paullina, eine angesehene Römische Dame, unterstützten, welche unglücklicher Weise für den Anubis viel Andacht hegte. Die Priester bereden die Paullina, Anubis habe gewisse Absichten auf sie, worüber sich Paullina sehr geschmeichelt findet und des Nachts in die Arme des vermeinten Anubis eilt. Sie wird nachher durch den Mundus selbst ihren Irrthum gewahr, und entdeckt alles ihrem Gemahl und dieser dem Kaiser Tiberius.