Franciscus de Paula Ferg

[20] Franciscus de Paula Ferg, ein trefflicher Mahler im Niederländischen Geschmack, war 1689 zu Wien geboren. Sein Vater, ein mittelmäßiger Mahler, wollte, daß er sich auf die Historienmahlerei legen sollte, welches jedoch gegen seine Neigung war, die ihn mehr zu Landschaften, Märkten, Thieren etc. hinzog. In den Figuren war Hans Graf sein Muster, und in den Landschaften Orient, bei welchem er drei Jahre wohnte. Im Jahre 1718 reiste er von Wien durch Franken nach Dresden, Leipzig, Niedersachsen, endlich nach London. Hier verheirathete er sich; ein Schritt, der sehr nachtheilig für ihn ward, weil ihn der Mangel bald nöthigte, seine Gemählde um jeden Preis hinzugeben. Man fand ihn i. J. 1740 einst des Morgeus todt vor seinem Hause liegen. Er hat auch 1726 zu London acht kleine Stücke unter dem Titel Caprici di Fr. Ferg in Kupfer gestochen; und nach ihm haben Wagner, Vivans, Geyser u. a. gearbeitet. Seine Gemählde sind sehr selten.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 20-21.
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