Blutegel

226. Gemeiner Blutegel.
226. Gemeiner Blutegel.

[226] Blutegel (fälschlich Blutigel), Egel (Hirudinĕa), Unterklasse der Ringelwürmer, mit länglichem, nach vorn rascher, nach hinten langsamer sich verjüngendem, flachem, kurz oder nicht geringeltem Körper. Am hintern Körperende stets, am vordern oft mit einem Saugnapf. Zwitter; legen ihre Eier in Kokons ab, leben meist im Wasser. Hauptnahrung sind die Säfte anderer Tiere, doch auch kleine Wassertiere etc. Familien: 1) Kieferegel (Gnathobdellĭdae), mit drei feingezähnten Hornplatten (Kiefern) im Mundsaugnapf. Hierher der gemeine oder mediz. B. [Abb. 226], schmutzig gelbbraun, mit zwei Abarten, dem deutschen B. (Hirūdo medicinālis Sav.), Rücken mit sechs rostroten Längsbinden, und dem ungar. B. (H. officinālis Sav.), mit vier roten oder braunen Längsbinden, beide zu lokalen Blutentziehungen benutzt (saugen die vierfache Menge ihres Eigengewichts), fallen ab, wenn vollgesogen oder mit Salz, Tabaksasche etc. bestreut, geben, in schwache Salzlösung eingelegt, das gesogene Blut von sich und sind dann nach einigen Wochen wieder gebrauchsfähig. 2) Rüsselegel (Rhynchobdellĭdae), kleinere Formen, ohne Kiefer, mit vorstülpbarem Rüssel. 3) Kiemenegel (Branchiobdellĭdae), an zehnfüßigen Krebsen schmarotzend.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 226.
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