Jahn

[887] Jahn, Friedr. Ludw., der sog. Turnvater, geb. 11. Aug. 1778 zu Lanz in der Priegnitz, 1810 Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster zu Berlin, eröffnete 1811 eine Turnanstalt in der Hasenheide, nahm im Lützowschen Korps an den Feldzügen 1813 und 1814 teil, 1819 als Demagog verhaftet, 1824 zu zweijähr. Festungsstrafe verurteilt, 1825 freigesprochen, lebte, in seinem Aufenthaltsrecht beschränkt, zu Freyburg a. U., 1829-36 zu Cölleda; 1848 in die Deutsche Nationalversammlung gewählt, hielt er sich zur äußersten Rechten, gest. 15. Okt. 1852 zu Freyburg; schrieb: »Runenblätter« (1814), »Merke zum deutschen Volkstum« (1833), »Die deutsche Turnkunst« (mit Eiselen, 1816), »Werke« (3 Bde., 1884-87), Auswahl (1890). Bronzestandbild 1872 in der Hasenheide zu Berlin; Erinnerungsturnhalle und Jahnmuseum 1894 in Freyburg [887] errichtet. – Vgl. Pröhle (2. Aufl. 1872), Euler (1881), Schultheiß (1894), Friedrich (1895). – Jahnstiftung, seit 1863, Pensionskasse für Hinterlassene von Turnlehrern.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 887-888.
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